Zur „Zwischenmahlzeit“
Schon in der Schule lernt man: „Fish and Chips“ sind das Nationalgericht der Engländer.
Und das ist fast richtig.
Eingeführt wurde dieses Gericht
von der Regierung
zur victorianischen Zeit, um
hungrige Arbeiter preiswert und gesund zu sättigen. Der Fisch war fast immer Cod
(Kabeljau), die Chips waren im Vergleich zu den Französischen „Frites“ recht dick
und in den 50-Jahren des 20. Jahrhundert war noch „fast“ an jeder Straßenecke ein
„Fish and Chips Shop“ anzutreffen.
Heute findet man zwar immer noch „Fish and Chips“ auf den meisten Speisekar-
ten, allerdings ist jetzt wirklich Vorsicht geboten: Nach dem „Cod-War“ mit Island
(die Engländer durften nicht mehr in Isländischen Gewässer fischen), wurde Cod
knapp und somit auch teuer. Als „Ersatzfisch“ wurde dann Haddock (Schellfisch ) und Whiting angeboten, ein guter Ersatz.
Aber auch dieser Fisch wurde knapp und nun folgte eine unangenehme Neuerung: als Fisch wird jetzt häufig, vor allem im In-
land, ein Fisch aus Vietnams Aquakulturen im Mekong-Delta mit der Kloacke großer Städte angeboten. Dieser Fisch schmeckt
recht eigenartig und heißt „Pangasius“.In Cornwall werden Sie allerdings,zumindest an der Küste,Cod oder Haddock bekommen,
im Restaurant auf einem Teller, häufig mit Erbsenpüree und Tartar-Sauce, am Hafen eingewickelt in Zeitungspapier oder im
Pappkarton mit Malzessig und Salz. Die Panade sollte „hand made“ „flockig“ und gold-gelb sein. Sonst ist es Industrieware (wie
Fisch-Finger von Iglo, mit relativ harter Kruste).
Neu wird für Sie das Cornische National-Gericht
„Cornish Pasties“
sein. Mit
Gemüse, Kartoffeln und Fleisch gefüllte Teigtaschen, die früher von den Berg-
arbeitern mit in die Schächte genommen wurden, wurden sehr früh morgens
im Ofen von den Frauen zubereitet und entsprechend verpackt. Heute bekom-
men Sie diese Pasties in fast jeder Bäckerei in Cornwall oder in Spezialgeschäf-
ten.
Worüber alle reden und dabei die schlanke Linie vergessen:
Cornish Cream Tea.
Auf dem Bild kann man schon die Zutaten erkennen:
Tee, Scones (schwach süße, feste Teigware, häufig mit Rosinen), Erdbeermar-
melade (Jam) und „clotted cream“, also feste Sahne .
Auch in Devon gibt es die entsprechende Versuchung (Devon Cream Tea).
Eine weitere Variante der Dickmacher:
Breadpudding
, die Nachspeise für die
früher Ärmeren, mit Custard - heiß serviert (und schmeckt wunderbar!):
Viel Sahne, Weißbrotscheiben geschichtet , viel Zucker und im Ofen gebacken,
auch mit Oberhitze. Beim Servieren Custard Sauce (eine Art Vanilien-Soße) da-
rüber und nicht zu vergessen: Puderzucker.