Die Mitte von Cornwall
Die „Mitte“ von Cornwall reicht an der Nordküste von Padstow und Mündung des River Camel im Osten bis Navax Point im
Westen, an der Südküste nur von Falmouth bis Coverack auf dem Lizard.
Diese Aufteilung erscheint im ersten Moment recht willkürlich, hat aber historische Gründe. Hier entstanden vor tausenden
von Jahren die ersten Zinn-Minen im Tagebau. Weder den Phöniziern, noch den Römern war der Weg zu weit, um das reichlich
vorkommende Zinn und Kupfer zu gewinnen.
Sehr viel später wurden dann „richtige“ Bergwerke geschaffen und zwar vor allem im weiteren Bereich der Orte Redruth und
Camborne, typische Arbeiterstädte der früh-viktorianischen Zeit. Die letzten Bergwerke wurden erst ca. 1930 geschlossen.
Die Schächte standen z.T.auch direkt an den Cliffs der Nordküste,die Besitzer dagegen lebten wohl eher an der Südküste mit
den Gärten. Ein sehr bekanntes Bergwerk ist „Wheal Coates“ an der Nordküste, da es u.A. besonders malerisch am Rand
der Cliffs steht. (Welt Kultur Erbe)
Das Gebäude mit dem Schornstein war früher das Maschinenhaus Wheal Coates
für die Dampfmachinen. Diese Maschinen hatten mehrere Aufgaben:
Sie hoben das Erz aus bis zu 600m Tiefe, dienten als Aufzug für die
Minenarbeiter und am wichtigsten: sie entwässerten die Bergwerke.
Die Gänge erstreckten sich bis zu 6 Kilometer unter dem Meer, die
Arbeiter verbrachten ihren ganzen 10-14 Stunden-Tag im Untergrund.
Zu Beginn wurden die primitiven Balken-Dampfmaschinen von New-
comen eingesetzt, später dann die deutlich besseren Maschinen von
James Watt. Aber der Kohleverbrauch war trotzdem enorm, auch der
Holzbedarf für den Tunnelbau.
Hier begann eigentlich die echte „industielle Revolution“, da hier zu
allererst die Dampfmaschinen durchgängig eingesetzt wurden.
Bei Wheal Coates kann man bei Ebbe vom Strand her in einige Belüftungsschächte klettern, dies ist aber nur dann sinnvoll,
wenn man keinen Wert auf saubere Kleidung legen. Sie fahren zur benachbarten Bucht „Chapel Porth“ und halten sich am
Strand rechts. Gehen Sie nicht bis zum Hauptschacht, da evtl. andere Touristen Steine den Schaft herunter fallen lassen.Ein-
facher ist es wohl, wenn Sie zum Hauptstrand von St.Agnes fahren. Bei Ebbe können Sie links durch eine natürliche Höhle in
einen Tunnel kommen, der zu einer einsamen Nebenbucht führt. Von dort gehen Gänge in ein altes Berwerk. Eine Taschen-
lampe und Tidetabelle sind unbedingt notwendig, und allzuweit sollten Sie auch nicht gehen,man hört die Brandung und es
wirkt unheimlich. Vor einigen Jahren hatte ich Bekannte etwas in die Gänge geführt: sie kamen recht blass wieder heraus!
Der Strand von Chapel Porth war lange Zeit ein Surfer-Paradies, aber die Orkanserie 2014 hat den Strand zum Teil wegge-
schwemmt. St.Agnes als Ort ist tatsächlich zu empfehlen. Er ist zwar ein Bergarbeiter-Ort, aber mit netten Naturstein-
Häusern auf einem Hügel über dem Meer, einem Hotel und mehreren netten Kneipen und Cafes.
Es gibt hunderte von Zinn- und Kupferbergwerken in Cornwall. Immer wenn Sie einen „Fabrikschornstein“ sehen, oder ein
braunes Schild „Wheal…“, dann ist ein Bergwerk nicht weit weg (Wheal bedeutet auf cornisch:Arbeitsplatz).
Einige Bergwerke kann man auch besichtigen, die Tunnel sind dann
natürlich gesichert. Am bekanntesten ist sicherlich „Poldark Mine“,
schon allein wegen der TV-Serie Poldark. Dieses Bergwerk wurde zu-
fällig in den 70-Jahren wieder entdeckt und für die Öffentlichkerit ge-
sichert. Sie finden die Poldark-Mine an der A394 bei Helston.
Inhal