Drei Kilometer weiter in Richtung Osten erreicht man den sehr bekannten Ort Tintagel und Tintagel Castle.
Gemäß mancher Reiseberichte oder Reiseführer handelt es sich bei dem Ort Tintagel um ein uriges sehr altes Dorf.
Diejenigen, die dies schreiben, haben wahscheinlich Titagel nie besucht oder von sehr alten Büchern abgeschrieben, denn:
Spätestens Mitte der 60-Jahre wurde beschlossen den Ort für den Tourismus zu erschließen, also Parkplätze und Bauland für
Ferienunterkünfte zu schaffen. Es wurden fast alle wirklich alten Gebäude abgerissen! Man nennt so etwas wohl „entkernen“.
Heute wirkt dieser Ort sehr zersiedelt mit Gebäuden vieler Stilrichtungen, vor allem aus der victorianischen Zeit und später -
und natürlich mit mehreren große Parkplätzen.
Nur die alte Post aus den frühen Jahren konnte mit Hilfe einer Bürgerinitiative gerettet werden. Und natürlich die Kirche am
Cliff, die ja nicht störte. Diese normannische Kirche ist sehr alt (11. Jahrhundert) , wurde häufig verändert und hat einen sehr
großen ummauerten Friedhof mit vielen verwitterten alten Grabsteinen (St. Materianas Church).
Von dieser Kirche aus - mit dem Auto gut erreichbar entlang einer sehr schmalen Straße (Parish Church) - führen mehrere
Wanderwege entlang der Cliffs zur Tintagel-Ruine und nach Trebarwith Strand (2 Meilen), zu einer Jugend-Herberge und alten
Abbaubereichen am Cliff zur Schiefer-Gewinnung.
„King Arthurs Hall“ im Zentrum von Tintagel wurde von einem Fabrikanten gegründeten „Orden der Tafelrunde“ 1927 gebaut
und entspricht angeblich einer alten Vorlage, erscheint mir aber doch als sehr kitschig und nur für „gläubige“ Touristen geeig-
net. Georg W. Bush wurde seinerzeit als Präsident der USA die Ritterschaft dieser Tafelrunde angeboten.
Das untere Foto von der Burgruine ist sehr raffiniert aufgenommen worden: der Besucher wird wohl in der Realtät etwas ent-
täuscht sein. Auch das riesige kastenförmige victorianische Hotel in der Nähe des Eingangs zur Ruine stört.
In letzter Zeit ist wieder eine Art Kulturkampf ausgebrochen. Tintagel
Castle gehört dem gemeinnützigen Verein „English Heritage“, die Post im
Ort und zwei weitere Gebäude dem „National Trust“ (Gemeinnützig).
British Heritage hat eine Skulptur aus Bronze aufstellen lassen, den Ein-
gang zu „Merlins Cave“ mit einem Relief des Zauberers Merlin verziert
und plant eine Fußgänger-Hängebrücke zu bauen (s.Fotos), da es be-
besonders für ältere Besucher sehr mühselig ist die Holztreppen zu nutzen. Die Baugenehmigung wurde erteilt und der
Bau hat gerade begonnen (2018). Bauende:Herbst 2019.
Der National Trust war gegen den Plan wegen einer evtl. „Verkitschung“.
Der Trust war der Meinung , dass allein die Anlage an sich wirkt und sieht
die Gefahr des Entstehens eines weiteren Freizeit-Parks. Aber man sollte
doch auch bedenken,dass es früher tatsächlich eine Holzbrücke und noch
früher eine Landverbindung gab und die heute vorhandenen Stufen für
Ältere wirklich ein Problem sind.
Urteilen Sie selbst! Sehenswert ist Gesamtanlage „King Arthurs Castle“
auf jeden Fall!
Bucht von Merlin
neue Brücke
Merlin