Der Nord-Osten von Cornwall
Im Nord-Osten von Cornwall ist vor Allem die wunderschöne Küste interessant. Im Gegensatz zum Süden ist die Landschaft
im Inneren eher flach, ausgenommen in dem Fluss-Tal River Allen/Camel. Größere Orte gibt es nicht, sieht man einmal von
Wadebridge und Camelford ab, reine Marktorte, dabei hat Camelford aber einen durchaus interessanten alten Kern.
Auch Küstenorte sind kaum vorhanden. Es gibt wenige natürliche Häfen, die See ist rauh und somit gibt es auch wenig Fisch-
fang. Bei Strandurlaubern ist Polzeath und Rock mit den Dünen beliebt, beide Orte liegen in der Mündung des River Camel,
sind aber sehr stark zersiedelt.
Die für mich schöne Küste beginnt bei den Rumps and Moules.
Diese kleine Halbinsel liegt etwas nördlich von Pentire Point an
der Mündung des River Camel und kann leicht von der Pentire
Farm erreicht werden - National Trust mit Parkplatz.
Die Straßen sind sehr eng, eine gute Straßenkarte und starke
Nerven sind gerade hier hilfreich.
Auf den Rumps and Moules gab es eine Siedlung zur Eisen-
zeit, auf dem Foto kann man noch die Schutzwälle erkennen.
Das Foto wurde abends von Pentire Point kommend aufge-
nommen, die Moules, eine kleine Insel, ist rechts zu erahnen.
Von den Rumps aus geht eine leichte Wanderung entlang der Küste nach Osten bis nach Port Quinn, vorbei an „Lundy Hole“,
einer eingebrochenen Höhle, und einem Strand bei Ebbe (Epphaven Cove). Dauer etwa 1,5 Stunden.
Port Quinn hat eine tragische Geschichte: vor rund 150 Jahren hatte man vom Berg aus einen großen Pilchard-Schwarm ent-
deckt (Pilchards sind große Sardinen), die See scheint dann zu kochen. Die zwei Langboote mit der gesamten männlichen Be-
völkerung des Ortes fuhren im Tandem mit einem Netz zum Fang. Eine „Freak Wave“ brachte beide Boote gleichzeitig zum
kentern, alle ertranken.
Die Frauen und Kinder zogen bald nach Port Isaac , das Dorf mit heute sehr wenigen Häusern gehört dem National Trust und
die Cottages werden im Sommer vermietet , sind allerding immer sehr früh ausgebucht.
An der Hafeneinfahrt von Port Quinn steht der sehr kleine „Burgturm“: Doyden
Palace. Gemäß der mündlichen Überlieferungen der alten Einwohner von Port
Isaac wurde dieser Turm von einem Gefängnisdirektor aus Birmingham als Ver-
steck gebaut. Er hatte angeblich Angst vor den ehemaligen Häftlingen. Nachts
spielte er gemäß der Lokalhistorie im Obergeschoß die Orgel, sehr unheimlich
für die Einheimischen und Verbrecher.
(Bei Wikipedia steht diese Geschicht so nicht, aber ähnlich unglaublich).
Port Quinn
The Rumps and Moules